acosa in Kodersdorf

Rote Karte für acosa Geschäftsleitung

08.11.2022 | Am 3. November trafen sich IG Metall und Arbeitgeber der acosa GmbH in Kodersdorf zur ersten Tarifverhandlung. Die IG Metall-Mitglieder der acosa GmbH fordern die Angleichung ihrer Löhne und Gehälter an die Tabelle der sächsischen Metall- und Elektroindustrie. Die Arbeitgeber spielen auf Zeit und legen kein Angebot vor.

Rote Karte für den Arbeitgeber bei acosa - Foto: IG Metall

„Seit Juni 2022 ist unserem Arbeitgeber unsere Forderung bekannt. Es hat viel Mühe gekostet, den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu bekommen. Jetzt erleben wir ein Zeitspiel. Das ist respektlos und die Kolleginnen und Kollegen sind zu Recht stinksauer“, sagt Karena Tschirch, IG Metall-Mitglied und Betriebsratsvorsitzende. „Wir erbringen täglich gute Arbeit an hochwertigen Luftfahrtprodukten, sind stets flexibel und hatten lange Verständnis für die schwierige Lage während der Corona-Pandemie. Jetzt wird es Zeit, dass der Arbeitgeber die gute Arbeit honoriert und endlich angleicht an die Tabelle der Metall- und Elektroindustrie. Wir fordern hier gleiches Geld für gleiche Arbeit. Die Kolleginnen und Kollegen hier am Standort in Kodersdorf bekommen im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen im Mutterunternehmen Elbe Flugzeugwerke Dresden einen Hungerlohn. Normalerweise dürfte es eine solch derartige Schieflage im Lohngefüge mit einem Anteilseigner wie AIRBUS gar nicht geben.“

Christian Göbel, Politischer Sekretär der IG Metall Ostsachsen ergänzt: „Jetzt ist Schluss mit lustig. Die monatlichen Belastungen sind stark gestiegen und die Beschäftigten mit den niedrigsten Einkommen trifft es am härtesten. Wir werden jetzt kämpfen für faire Bezahlung gemäß sächsischem Flächentarifvertrag. Für seine Hinhaltetaktik bekommt der Arbeitgeber der acosa von den Metallerinnen und Metallern die rote Karte gezeigt. Dies ist gleichzeitig eine Kampfansage an alle anderen Arbeitgeber in der Region. Ostsachsen lässt sich nicht mehr mit Billiglöhnen abspeisen.“

Hintergrund:

Die acosa GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Elbe Flugzeugwerke. In Kodersdorf werden wie auch in Dresden Fußboden-Panels und Frachtraumverkleidung für alle AIRBUS-Flugzeuge hergestellt. 2019 forderte die IG Metall den Arbeitgeber der acosa erstmals zu Verhandlungen um den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen auf. Die Corona-Pandemie machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung und warf die Luftfahrtindustrie in eine tiefe Krise.

Dennoch konnte man sich auf einen Zukunftstarifvertrag einigen, der unter anderem darauf abzielte, die Löhne dann anzupassen, wenn Besserung in Sicht ist. Mittlerweile hat sich die Luftfahrtbranche recht gut erholt und es ist sogar Wachstum in Sicht. So auch in Kodersdorf. Deshalb fordert die IG Metall Ostsachsen bereits seit Juni 2022 die Angleichung der Löhne in Kodersdorf.

Von: aw

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