19.03.2024 | „EHS ist was ich mag, aber mit Tarifvertrag!“ Laut und stark haben die Kolleginnen und Kollegen von Sick Engineering in Ottendorf-Okrilla am 19. März Druck gemacht – für die mehr als überfällige Angleichung ihrer Arbeitszeit an das Westniveau und für die Zukunft ihres Standorts und ihrer Arbeitsplätze. Zeitgleich nämlich fanden am ostsächsischen Standort Verhandlungen zum geplanten Joint Venture mit dem Schweizer Unternehmen Endress und Hauser statt.
Die Botschaft der Beschäftigten an die Verhandlungsführer für das Joint Venture und ihren Arbeitgeber war eindeutig: Gegen eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Unternehmen haben die Beschäftigten nichts, allerdings nicht auf ihre Kosten. Die Zukunft des Standorts muss auch als EHS sicher sein. „EHS – na klar – mit uns“, war auf den Bannern zu lesen, die die Kolleginnen und Kollegen mitgebracht hatten.
Oder „Neue Wege EHS“. Eine Anspielung auf ihre lange überfällige Forderung, endlich auch in Ottendorf-Okrilla die 35-Stunden-Woche wie an den westdeutschen Standorten einzuführen. „Wenn das geplante Joint Venture kommt, ist das ein guter Anlass, endlich auch neue Wege zu gehen und mit alten Ungerechtigkeiten aufzuräumen“, ließen die Beschäftigten die Verhandlungsführer wissen. „Gleiche Arbeit, gleiche Zeit, gleiches Geld.“
Die Verhandlungsführer zeigten sich beeindruckt von der Aktion der Kolleginnen und Kollegen. Sie verließen kurzzeitig den Verhandlungsraum und suchten das Gespräch.
Hintergrund:
Sick Engineering in Ottendorf-Okrilla ist das Kompetenzzentrum der Sick AG für Ultraschall-Messtechnik. Hauptanwendungsfelder sind die Öl- und Gasindustrie. Derzeit verhandelt das deutsche Sensorunternehmen Sick AG mit dem Schweizer Automatisierungstechnik-Spezialisten Endress+Hauser über eine strategische Partnerschaft. Für die Produktion und Weiterentwicklung der Sick-Prozesstechnik wollen die beiden Unternehmen ein Joint Venture gründen. Sick Engineering in Okrilla-Ottendorf ist der letzte Standort im Sick-Verbund ohne 35-Stunden-Woche.