Waggonbau Niesky: 12. Mahnwache

Waggonbau Niesky: IG Metall kritisiert Landesdirektion, die Sonn- und Feiertagsarbeit genehmigt

31.01.2023 | Am 31. Januar trafen sich die Beschäftigten im Waggonbau Niesky am Nachmittag zur 12. Mahnwache mit Feuertonne vor dem Werktor. Sie fordern weiterhin den Eigentümer aus der Slowakei auf, endlich Verhandlungen mit den betrieblichen und gewerkschaftlichen Akteuren über konkrete Maßnahmen zu Perspektive, Struktur und Strategie aufzunehmen. Die Beschäftigten sorgen sich um das Fortbestehen des Standortes.

12. Mahnwache der Beschäftigten vom Waggonbau Niesky am 31. Januar 2023 - Fotos: IG Metall Ostsachsen

„Seit mehr als 11 Wochen stehen die mutigen Waggonbauer/-innen jeden Dienstag in ihrer Freizeit vor dem Tor. Alles was wir wollen, ist endlich eine Antwort auf die drängendsten Fragen über die Zukunft des Standorts. Die Ignoranz und Arroganz des Eigentümers gegenüber Beschäftigten, Betriebsrat und IG Metall, aber auch gegenüber landespolitischen Vertreter/-innen, macht fassungslos“, so Eileen Müller, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Ostsachsen. „Sprachlos macht uns derzeitig das Agieren der Landesdirektion Sachsen, die gegen das Veto der IG Metall und das Veto des Betriebsrats, dem Arbeitgeber ohne wirtschaftliche Nachhaltigkeit Sonntags- und Feiertagsarbeit genehmigt. Das grenzt an einen Skandal. Hier erwarten wir umgehend ein Gegensteuern und fordern die Landesdirektion auf, ihre Genehmigung umgehend zu entziehen.“

„Während die Beschäftigten vom Waggonbau Niesky wegen mangelnder Aufträge um ihre Zukunft bangen und teilweise in Kurzarbeit sind, werden durch die Landesdirektion dem Arbeitgeber noch Geschenke gemacht und die Arbeit am Wochenende genehmigt. Das ist unverständlich und kontraproduktiv zu den Anstrengungen der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft sowie des Ministerpräsidenten zum Erhalt der Arbeitsplätze in Niesky“, sagte der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach.

Hintergrund:

Die Landesdirektion Sachsen als oberste Verwaltungsbehörde für den Arbeitsschutz ist für die Genehmigung von Sonn- und Feiertagsarbeit in Betrieben zuständig. Sie kann diese in Ausnahmefällen genehmigen.

Seit 2022 fordern die Beschäftigten den Eigentümer des Waggonbau Niesky, Alexander Beljajev, zu Gesprächen auf. Mehrere Schreiben der Landesregierung, um deren Unterstützung der Betriebsrat und die IG Metall Ostsachsen gebeten hatten, blieben bis heute ohne konkreten Gesprächstermin. Bereits im September 2022 hatte sich ein Zukunftsteam aus Wissensträgern des Standorts gebildet. Gemeinsam haben sie ein Sofortmaßnahmeprogramm erarbeitet, das dem Eigner und der sächsischen Landesregierung zugeschickt wurde. Die IG Metall Ostsachsen ist weiter im Gespräch mit Landes- und Regionalpolitik.

 

Von: aw

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