07.09.2022 | 400 Beschäftigte und Unterstützende trafen sich am 7. September vor dem Görlitzer Alstom-Werk, um klar zu machen, dass Stellenabbau und Verzicht auf Lohn kein Weg sind, um gute Fachkräfte im Werk zu halten und zu motivieren. Das Motto: „Her mit der Zu(g)kunft! – Gute Produkte gibt es nur mit guten Fachkräften – Fachkräfte brauchen Perspektiven“
Die Menschenkette wurde heute vom sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Octavian Ursu, Bürgermeister von Görlitz, sowie Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz und Landtagsabgeordneter (beide CDU) unterstützt.
„Das war heute ein starkes Zeichen in Görlitz gegen den geplanten Stellenabbau bei Alstom", sagte Eileen Müller, Politische Sekretärin der IG Metall Ostsachsen. "Allen hier ist klar, dass die Auswirkungen für die Region und die hier lebenden Familien dramatisch wären. Qualitativ hochwertige Produkte erfordern Fachkräfte mit viel Erfahrung und Know-how. Gute Fachkräfte erst abbauen und dann über Fachkräftemangel klagen, ist der falsche Weg. Wir fordern eine langfristige und nachhaltige Zukunftsperspektive für alle Werke.“
Das Management von Alstom hatte im Dezember 2021 angekündigt, bis zu 1.300 Arbeitsplätze bundesweit an den ehemaligen Bombardier-Standorten abzubauen, davon bis zu 400 im Görlitzer Werk. Der französische Konzern Alstom hatte 2021 Bombardier übernommen.
In der Region Ostsachsen ist der Schienenfahrzeughersteller Alstom ein wichtiger Arbeitgeber. Im Werk in Bautzen und Görlitz arbeiten rund 2.000 Beschäftigte. Zahlreiche Lieferanten sowie auch der Güterwaggon-Hersteller Waggonbau Niesky sind ebenfalls in der Region ansässig.
Die IG Metall Ostsachsen betont, dass sich durch die vielfältigen Verflechtungen in der Region enorme Möglichkeiten für einen erfolgreichen Strukturwandel ergeben. Die Klimakrise sowie der steigende Bedarf nach alternativen Mobilitätslösungen zeigen den Weg in Richtung Zukunft, auch die Errichtung eines Testzentrums „TETIS“ untermauere die Vision eines Bahnlandes Sachsen/Ostdeutschland.