Gewerkschaftstag 2023

Zeit für Zukunft: Stephan Lauckner ist für Ostsachsen beim Gewerkschaftstag in Frankfurt am Start

18.09.2023 | Die Vorbereitungen für den 25. Ordentlichen Gewerkschaftstag laufen auf Hochtouren. Nicht nur beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt. Auch in Ostsachsen bereiten sich die von der Delegiertenversammlung entsandten Delegierten und Ersatzdelegierten auf das wichtige Großereignis vor. Einer der 421 Delegierten aus ganz Deutschland ist Stephan Lauckner. Im Interview verrät er, mit welchen Erwartungen er im Oktober nach Frankfurt fährt und welcher der vier Anträge aus Ostsachsen ihm besonders am Herzen liegt.

Stephan Lauckner (39) ist Betriebsratsvorsitzender bei Accumotive in Kamenz. Der Ingenieur ist Mitglied im Ortsvorstand und der Delegiertenversammlung in Ostsachsen. Foto: privat

Stephan, Du bist vom 22. bis zum 26. Oktober als Delegierter für die IG Metall-Geschäftsstelle Ostsachsen beim Gewerkschaftstag in Frankfurt am Main dabei. Aufgeregt?
Vielleicht ein bisschen, aber vor allem gespannt, auf das, was mich erwartet, die Diskussionen im Plenum, die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland.

Wie bereitest Du Dich auf den Gewerkschaftstag vor?
Aktuell bin ich vor allem mit Reiseplanung und Technikvorbereitung beschäftigt. Dazu gibt es im Bezirk zwei Delegiertenvorbesprechungen. Eine hat bereits im April stattgefunden. Dabei haben wir über wichtige Forderungen und Positionen der Metallerinnen und Metaller in Berlin, Brandenburg und Sachsen beraten. Auf meiner Agenda stehen außerdem noch Recherchen zu den Anträgen, über die in Frankfurt beraten und abgestimmt wird. Die interessantesten und wichtigsten Anträge würde ich gerne im Vorfeld noch in einer der nächsten Ortsvorstandssitzungen diskutieren, um mit dem Feedback der Kolleginnen und Kollegen aus Ostsachsen dazu in die Diskussion beim Gewerkschaftstag zu gehen.

Mit welchen Erwartungen fährst Du zum Gewerkschaftstag?
Da es für mich der erste Gewerkschaftstag ist, bei dem ich live dabei bin, habe ich noch gar keine richtige Vorstellung, von dem was mich erwartet. Aber Gewerkschaftstage stellen ja in der Regel die Weichen für die Zeit bis mindestens zum nächsten Gewerkschaftstag. Insofern bin ich davon überzeugt, dass die Tage in Frankfurt für die IG Metall richtungsweisend sein werden.

 

Die Geschäftsstelle Ostsachsen bringt vier eigene Anträge beim Gewerkschaftstag ein. Welcher der vier Anträge ist Dir besonders wichtig?
Mir liegt vor allem unser Antrag zur Stärkung der Zulieferindustrie am Herzen, ganz einfach weil dieser Zweig im Bereich Automotive eine enorm wichtige Rolle einnimmt. Meiner Meinung nach ist die Zulieferindustrie ein ganz wesentliches Fundament des Automobilstandorts in Deutschland.

Worum geht es in diesem Antrag?
Ganz konkret geht es darum, die regionale Zulieferindustrie zu stärken und gute tarifierte Arbeitsbedingungen zu erhalten oder zu schaffen. Das ist gerade in der derzeitigen Transformation der Industrie dringend notwendig. Bei der Auswahl von Zulieferern sollte deshalb nicht alleine der Preis im Vordergrund stehen. Wir fordern, dass bei der Vergabe von Aufträgen durch die OEMs (Original Equipment Manufacturer) auch soziale und ökologische Standards berücksichtigt werden müssen.

Das bedeutet?
Wir machen uns dafür stark, dass deutsche Zulieferunternehmen in den Fokus bei der Vergabe von Aufträgen genommen werden, die eine Reihe von Kriterien erfüllen.

Welche Kriterien sind das?
Die Unternehmen sollten zum Beispiel zwingend über Betriebsräte verfügen und nach Möglichkeit auch tarifgebunden sein. Über die Konzernstrukturen – Aufsichtsräte oder Konzernbetriebsräte – soll es der IG Metall möglich sein, entsprechenden Einfluss zu nehmen. Dass dieser Antrag aus Ostsachsen kommt ist dabei nur logisch, ist doch gerade diese Region von Zulieferunternehmen wie Linde + Wiemann in Elstra, Sick in Ottendorf-Okrilla oder Accumotive in Kamenz geprägt.

Von: kk

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