01.02.2024 | Elisabeth Schube lebt Gewerkschaft. Ob im Ortsjugendausschuss, in der Delegiertenversammlung und im Ortsvorstand der IG Metall Ostsachsen oder als Jugendbildungsreferentin: Elisabeth Schube engagiert sich ehrenamtlich in vielen Gremien der IG Metall. Dazu ist sie seit der letzten Wahl im Herbst 2022 Betriebsrätin bei Accumotive in Kamenz und seit Oktober 2022 dort auch führende Vertrauensfrau. Dass sie sich auch in diesem Jahr wieder zur Wahl stellt, ist für sie keine Frage. Im Interview erzählt sie warum.
Elli, warum kandidierst Du wieder als Vertrauensfrau?
Elli: Wo soll ich anfangen? Vertrauensleutearbeit macht großen Spaß und ist enorm kommunikativ. Wir Vertrauensleute vertreten die IG Metall ganz unmittelbar, wir sind die Macher der Gewerkschaft in den Betrieben. Das stimmt schon, wenn es heißt, wir geben der IG Metall ein Gesicht. Wir sind als IG Metall für die Kolleginnen und Kollegen sichtbar und erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für sie, wenn es Probleme gibt.
Warum ist das so wichtig?
Elli: Das ist wie überall im Leben. Wenn es Probleme gibt, redet jede und jeder doch am liebsten mit vertrauten Gesichtern darüber. Und darüber zu reden, ist wichtig. Nur wenn das Problem bekannt ist, können wir dafür nach Lösungen suchen. Oft sind das Probleme, die nicht nur eine einzelne Person betreffen. Und eine einzelne Person kann die ohnehin meist nicht allein lösen. Dafür braucht es eine starke Organisation wie die IG Metall. Wir Vertrauensleute nehmen deshalb die Fragen und Anliegen unserer Kolleginnen und Kollegen mit, geben sie an den Betriebsrat und die IG Metall weiter und suchen nach Lösungen. Diese können umso schneller und besser umgesetzt werden, je stärker die IG Metall im Betrieb ist.
Dafür braucht es aber auch eine gut organisierte Belegschaft …
Elli: … stimmt. Auch dafür sorgen Vertrauensleute. Wir tragen einerseits durch unsere Sichtbarkeit dazu bei, dass die IG Metall präsent ist, und sprechen andererseits auch noch Nichtmitglieder an und versuchen, sie ebenfalls für die IG Metall zu begeistern. Wir erklären ihnen, warum die Gewerkschaft und ein hoher Organisationsgrad im Betrieb so wichtig sind, um die Interessen der Belegschaft gut zu vertreten.
Welche Projekte habt Ihr in den vergangenen vier Jahren verfolgt?
Elli: Ganz unterschiedliche. Wir haben zum Beispiel zur Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie 2022 eine Fotoaktion durchgeführt, um gemeinsam Gesicht für unsere Forderungen zu zeigen. Oder eine nächtliche Grillaktion zum Tarifauftakt veranstaltet, zu der rund 300 Kolleginnen und Kollegen in ihren Schichtpausen vors Tor kamen. Wir sammeln Unterschriften für die Bildungszeitkampagne in Sachsen oder engagieren uns zum Internationalen Frauentag am 8. März, beispielsweise mit Infoständen und Gesprächen zur Gleichstellung in der Arbeitswelt.
Welche Ziele verfolgt Ihr in der nächsten Zeit?
Elli: Wir wollen die IG Metall bei Accumotive noch sichtbarer machen und die Zusammenarbeit mit unserem Betriebsrat weiterentwickeln.
Was braucht Ihr dafür?
Elli: Weiterhin die tolle Unterstützung der IG Metall Ostsachsen und natürlich viele engagierte Vertrauensleute, die Lust haben, mit uns Gewerkschaft zu machen und für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen.
Zur Person
Elisabeth Schube arbeitet als Personalbetreuerin bei der Accumotive in Kamenz, wo sie ihre Ausbildung zur Industriekauffrau von 2017 bis 2020 absolvierte und 2022 die Qualifikation zur Industriefachwirtin erfolgreich abschloss.
Seit der Wahl zur Jugend- und Auszubildendenvertretung 2019 ist sie als Vertrauensfrau aktiv. In der Funktion als Klassensprecherin lernte sie schon in der Schulzeit und während der Ausbildung, was es heißt, Demokratie zu leben und für andere eine vertrauensvolle Ansprechpartnerin zu sein.